Breitengrad 51,2° Nord
Der weltberühmte Steinkreis in Wuppertal
Was machte ein prähistorisches Weltkulturerbe plötzlich in Wuppertal? Im Sommer 2025 eine ganze Menge. Direkt neben dem Gaskessel, in dem das Visiodrom beheimatet ist, stand vom 19. Juli bis 2. November 2025 ein maßstabsgetreuer Nachbau von Stonehenge als kleine Zusatzausstellung, errichtet in Originalgröße auf dem angrenzenden Parkplatz. Jahrtausende alte Geschichte trifft auf Industriekultur.
Die Idee dazu war so einfach wie faszinierend: Wuppertal und der weltberühmte Steinkreis Stonehenge in Südengland liegen fast exakt auf demselben Breitengrad – 51,2° Nord. Diese unsichtbare Linie verbindet nicht nur zwei Orte, sondern auch Zeiten, Kulturen und Weltbilder. Genau daraus entstand das Kunst- und Kulturprojekt „Verbunden durch den Horizont“, das die Vergangenheit erlebbar machte und sich Fragen der Menschheitsgeschichte neu stellte.
Geschichte wird lebendig:
Ein außergewöhnlicher Lern- und Erlebnisraum unter freiem Himmel
Der begehbare Steinkreis wurde ergänzt durch multimediale Container, die die Geschichte der Monolithen aus der Jungsteinzeit, Theorien zu ihrer Nutzung sowie die Bedeutung von Himmelsrichtungen, Zeit und Raum erfahrbar machten. In einem Container wurde ein begleitender Film über Stonehenge gezeigt.
Während im Visiodrom die immersive Van-Gogh-Show Besucherinnen und Besucher in farbgewaltige Bildwelten entführte, bot Stonehenge außen ein Erlebnis unter freiem Himmel – eindrucksvoll, rätselhaft und zum Anfassen nah. Ein Erlebnis, das Generationen verbunden hat– mit Wissen, Fantasie und echtem Entdeckergeist.
BUGA 2031
Vergangenheit spüren. Zukunft entdecken.
Neben dem monumentalen Steinkreis aus der Jungsteinzeit befand sich auf dem Gelände ein Blick nach vorn: Mit einem eigenen interaktiven Infocontainer ist die BUGA 2031 vor Ort vertreten gewesen – und machte schon 2025 erlebbar, wie sich Wuppertal in den kommenden Jahren verändern wird.
Hier begegneten sich Menschheitsgeschichte und Stadtvision, archäologische Rätsel und urbane Zukunft.
Das Outdoor-Projekt „Stonehenge“ wurde so nicht nur zu einem Ort des Staunens, sondern auch zu einem Raum für Ideen, Fragen und Perspektiven – eindrucksvoll, immersiv und überraschend aktuell.
DAS ORIGINAL
Was ist Stonehenge?
Stonehenge ist eines der bekanntesten und geheimnisvollsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte. Der Steinkreis steht in der Nähe der Stadt Salisbury im Süden Englands und wurde vor etwa 4.500 Jahren errichtet – zur Zeit der Jungsteinzeit und beginnenden Bronzezeit.
Das Monument besteht aus riesigen Sandsteinblöcken, die in einem Kreis und als Torbögen aufgestellt wurden. Einige der Steine sind bis zu 9 Meter hoch und wiegen mehr als 40 Tonnen. Wie es den Menschen damals gelungen ist, diese Kolosse über weite Strecken zu transportieren und millimetergenau aufzustellen, bleibt bis heute ein Rätsel – und Teil seiner Faszination.
Vieles über Stonehenge ist bis heute nicht abschließend geklärt. Sicher ist: Die Anlage wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg gebaut und immer wieder verändert. Die Ausrichtung der Steine zeigt eine erstaunliche Präzision: Zur Sommersonnenwende scheint die Sonne exakt über den sogenannten Heel Stone – ein Hinweis darauf, dass Stonehenge auch als Kalender oder astronomisches Observatorium genutzt wurde.
Aber Stonehenge war wahrscheinlich noch viel mehr:
Ein heiliger Ort, ein Platz für Rituale, für Trauer, Heilung und Gemeinschaft. Forscher vermuten, dass hier Menschen aus ganz Großbritannien zusammenkamen – ein Zentrum Begegnung der frühzeitlichen Kultur, das weit über seine Region hinaus Bedeutung hatte.
Heute ist Stonehenge UNESCO-Weltkulturerbe und ein Symbol für das, was uns als Menschheit verbindet: die Suche nach Sinn, Orientierung und dem Staunen über den Himmel über uns.










